Von der "sozialen Steuerung" zur "indirekten Steuerung": Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 1. Oktober 2024, 09:41 Uhr
Den Übergang zur indirekten Steuerung in den Unternehmen machen dann andere Wissenschaftler möglich. Davon gibt es ziemlich viele. Ich nenne hier nur ein Beispiel: Ingo Pies etwa versucht sich an der Übertragung der Idee sozialer Steuerung in die Unternehmen. Er nennt dieses Konzept eine „interaktionsanalytische Organisationstheorie“, und beschreibt damit, wie die „soziale Steuerung“ mittels sozialer Dilemmata in einem Unternehmen angewandt werden kann. Ein Zitat kann das vielleicht erläutern:
„Organisationen (gemeint sind in erster Linie Unternehmen, d. Verf.) bieten eine – sei es formale, sei es informale – Infrastruktur von rechtlichen bzw. kulturellen Anreizen, die ein institutionell differenziertes Management sozialer Dilemmata ermöglichen. Es geht um eine Stabilisierung erwünschter und spiegelbildlich um eine Destabilisierung unerwünschter Interaktionen, die sich an Zweckmäßigkeitsüberlegungen ausrichtet. Ähnlich wie auf dem Markt … sorgen ‚innerhalb der Firma organisationskulturelle Vorkehrungen dafür, dass eine vertikale Kooperation im Sinne einer vertrauensvollen Zusammenarbeit zwischen Mitarbeitern und Vorgesetzten dem gemeinsamen Markterfolg ebenso dienstbar gemacht wird, wie horizontaler Wettbewerb zwischen Mitarbeitern. Dieser institutionell selektive Umgang mit Vertrauen und Misstrauen, mit Konkurrenz und Kooperation, mit Stabilisierung und Destabilisierung von Interaktionen ist von fundamentaler Bedeutung für ein Verständnis des Marktes ebenso wie für ein Verständnis der Organisation.“ [1]
- ↑ Ingo Pies: Transaktion versus Interaktion, Spezifität versus Brisanz und die raison d’etre korporativer Akteure – zur konzeptionellen Neuausrichtung der Organisationökonomik. In: Ingo Pies und Martin Leschke, Oliver Williamsons Organisationsökonomik, Tübingen 2001. S. 114.