Probleme bei der Lektüre von Friedrich August von Hayek

Aus die gegenwart begreifen
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Friedrich August von Hayek, "Die schöpferische Kraft einer freien Zivilisation"

aus: Viktor J. Vanberg (Hrsg.), Hayek Lesebuch

Bei dieser Datei geht es darum, die Probleme, die meinem Hayek-Verständnis im Wege stehen, zu erörtern. Ich beziehe mich dabei auf das „Hayek-Lesebuch“ von Viktor Vanberg, in welchem einige wichtige Aufsätze von Friedrich August von Hayek gesammelt veröffentlicht sein sollen. Ich fange mit dem Anfang des ersten Aufsatzes an. (S. 3)

Friedrich August von Hayek ist einer der grundlegenden Theoretiker des Neoliberalismus - ein Ökonom, der seine Überlegungen allerdings als grundlegend für alle Sozialwissenschaften angesehen zu haben scheint. Seine Kernidee ist, dass sozialistische Ideen die spontanen Entwicklungen der Fähigkeiten der Menschen einerseits nicht vorhersehen können, andererseits aber auch nicht integrieren können, da sie einem vorausgesetzten Plan folgen würden. Es komme daher darauf an, sich die Menschen den Gewohnheiten, den Sitten und den Institutionen untergeordnet vorzustellen, weil sich darin die Weisheit der Evolution ausspreche - da sie sich in einer Konkurrenz der Gewohnheiten, Sitten und Institutionen durchgesetzt hätten. Ansonsten sei es Sache des Marktes als des Mittels sozialer Evolution, zu regeln, welche Sitten, Gewohnheiten und Institutionen sich als überlegen erweisen. Ein „intellektualistisches“ Eingreifen lehnt von Hayek ab. Das ist die Voraussetzung der folgenden Lektüre. Es wird sich zeigen, ob diese Voraussetzung stimmt und ob von Hayek überzeugende Überlegungen für diese Position vorzubringen vermag.

Inhaltsverzeichnis


1. "Zivilisation und Entwicklung des Wissens"