Das "Überleben" des Unternehmens auf dem Markt

Aus die gegenwart begreifen
Version vom 15. Oktober 2008, 19:50 Uhr von Stephan (Diskussion | Beiträge)

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Das "Überleben" des Unternehmens auf dem Markt

Das Unternehmen ist - so die Vorstellung des Unternehmens als eines Organismus - auf dem Markt als seiner Umgebung in einem Kampf um sein "Überleben", da es von der ständigen Veränderung des Marktes bedroht ist. Diese Notwendigkeit muss den Unternehmenseinheiten, den Teams und den Beschäftigten immer wieder "verdeutlicht" und als Gliedern des Organismus fühlbar gemacht werden. Die Beschäftigten, die Teams und die Unternehmenseinheiten sind genötigt, ihre Profitabilität - als ihren Beitrag zum "Überleben" des Unternehmen - nachzuweisen. Denn die Grundbedingung eines Unternehmens in einer so genannten "freien Marktwirtschaft" ist der Gewinn. Durch stabil steigende Gewinne zieht das Unternehmen Kapital auf dem Kapitalmarkt an sich. Nur eine Unternehmenseinheit, die stetig wachsende Gewinne hervorbringt, leistet einen stabilen Beitrag zum "Überleben" des Unternehmens auf dem so genannten "freien Markt".

Indem das "Überleben" des Unternehmens in diesem Sinne zum Zweck des Unternehmens wird, der von den - der "indirekten Steuerung" unterliegenden - Beschäftigten unbewusst übernommen wird, wollen die organisierten Beschäftigten selbst wachsende Gewinne für das Unternehmen erzielen. Sie sind stolz, wenn der Gewinn, den sie dem Unternehmen bringen, wie hoch er auch sein mag, noch wächst.

Damit haben sie einen Maßstab zur Bewertung ihres Tuns, der sich am - an sich schrankenlosen - Gewinn des Unternehmens und dessen - ebenso schrankenloser - Vergrößerung orientiert. Es besteht die sehr hohe Wahrscheinlichkeit, dass das Tun der Individuen gemessen an diesem Maßstab auf die Dauer nicht ausreicht. Je drückender die "Gefahr des Untergangs" auf dem Unternehmen lastet, desto schwieriger wird es, sich einer Dynamik zu entziehen, die darauf abzielt, alle Kräfte der Individuen für den Unternehmenszweck zu mobilisieren. Das ganze Individuum, das ganze "Selbst" der Beschäftigten soll in den Organismus des um das "Überleben" kämpfenden Unternehmens hineingezogen werden. Das "Selbst" der Menschen soll vom Unternehmen her besetzt und genutzt werden.

Die Unternehmensleitung hat viele Hebel, die Beschäftigten durch die Veränderung der Rahmenbedingungen zu steuern. Einer der einfachsten und wichtigsten ist der, das Kapital, das in die Unternehmenseinheit investiert ist, zu desinvestieren. Denn damit würde das "Überleben" der Unternehmenseinheit unmöglich. Dies erscheint als Notwendigkeit des Marktes, wenn die Gewinne nicht stimmen. Unter anderem durch die Gefahr des Scheiterns des Unternehmens am Markt und damit des Untergangs des Unternehmens und der Organisation werden die Beschäftigten in Aktion versetzt, für das Unternehmen zu kämpfen - nicht als ein Ausnahmefall, sondern als Regelfall.

Die unternehmerische Funktion der Beschäftigten