Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout

Aus die gegenwart begreifen
Version vom 4. Juli 2008, 13:07 Uhr von Stephan (Diskussion | Beiträge)

(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)
Wechseln zu: Navigation, Suche

Drei grundlegende Äußerungsformen des Burnout

Burn-out ist eine Folge langanhaltender Überanstrengung. Es äußert sich daher in erster Linie als emotionale, körperliche und geistige Erschöpfung. Dabei ist es oft die emotionale Erschöpfung, die im Vordergrund steht. Leider geschieht es leicht, dass diese Art der Erschöpfung nicht wahrgenommen, verdrängt oder nicht ernst genommen wird. Deswegen werden viele Anzeichen des herannahenden Burnout nicht als so bedrohlich empfunden. Es scheint normal zu sein, dass man morgens "mal" erschöpft ist. Aber wie oft ist "mal"? Man muss lernen auf emotionalen Ausgleich zu achten, und dementsprechend die Anzeichen emotionaler Erschöpfung ernst zu nehmen.

Die zweite Äußerungsform von Burn-out ist die Unfähigkeit andere Menschen, mit denen man als Kunden, Klienten oder Patienten zu tun hat, auch als Individuen wahrzunehmen. Jeder Mensch ist einzigartig, und jeder Mensch ist eine Einheit verschiedener Seiten. Wer unter Burn-out leidet, fängt an, die Menschen, mit denen er oder sie zu tun hat, mehr und mehr nur noch als Fälle zu betrachten. Im Fachjargon heißt das "Depersonalisierung". Es ist eine unbewusste Art, sich vor den Folgen der emotionalen Erschöpfung zu schützen. Man lässt die anderen Menschen nicht mehr so nah an sich heran, schützt sich vor einem Ausmaß des Mitleids, das einen selbst belastet. Dieser an sich gesunde Reflex erfordert eine bewusste Reaktion, um mit dem Beruf und dem eigenen Wohlbefinden in Übereinstimmung gebracht zu werden. Als unbewusste Haltung kann sich die "Depersonalisierung" bis zum Zynismus und zur Verachtung steigern.

Eine dritte wesentliche Äußerungsform von Burn-out ist das Gefühl, dass die eigene Leistungsfähigkeit stark nachlässt. Man fühlt sich inkompetent, chaotisch und unorganisiert. Man fühlt sich überfordert und unproduktiv. Diese Unzufriedenheit mit sich selbst und mit der eigenen Arbeit ist eine andere Art, sich vorn selbst und unbewusst vor Überforderung zu schützen, indem man sich von der Beteiligung an seiner Arbeit mehr und mehr zurückzieht. Aber eine solche Reaktion schützt nicht vor Frustration und Enttäuschung, sondern zieht sie nach sich. So ergibt sich ein Teufelskreis, indem die Erschöpfung zu einem Rückzug aus der eigenen Arbeit führt, der die Arbeit sinnlos erscheinen lässt, was wiederum den inneren Rückzug aus der Arbeit verstärkt.

Diesen Hauptäußerungsformen kann nun auch im einzelnen nachgegangen werden.

1. Die emotionale Erschöpfung

2. Zynismus und "Depersonalisierung"

3. Das Gefühl nachlassender Leistungsfähigkeit