Die wirklichen Voraussetzungen des neoliberalen Programms der Steuerung: Unterschied zwischen den Versionen

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Der Begriff der „indirekten Steuerung“ kritisiert diese Vorstellung der sozialen Steuerung in den Unternehmen, indem er auf die – theoretisch gewollte – Unbewusstheit des Wirkens der Sozialtechnologie dort hinweist. Es geht nicht um die Aneignung der Situation durch die Menschen und die Erarbeitung eines darauf fußenden realitätsgerechten Verhaltens, wie es etwa die „ökologische Krise“ erfordern würde. Stattdessen geht es in der indirekten Steuerung nach Pies darum, Situationen mittels sozialer Dilemmata zu organisieren und zu nutzen, um die Menschen zu steuern, ohne dass diese es merken und sich bewusst damit auseinandersetzen können.
 
Der Begriff der „indirekten Steuerung“ kritisiert diese Vorstellung der sozialen Steuerung in den Unternehmen, indem er auf die – theoretisch gewollte – Unbewusstheit des Wirkens der Sozialtechnologie dort hinweist. Es geht nicht um die Aneignung der Situation durch die Menschen und die Erarbeitung eines darauf fußenden realitätsgerechten Verhaltens, wie es etwa die „ökologische Krise“ erfordern würde. Stattdessen geht es in der indirekten Steuerung nach Pies darum, Situationen mittels sozialer Dilemmata zu organisieren und zu nutzen, um die Menschen zu steuern, ohne dass diese es merken und sich bewusst damit auseinandersetzen können.
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Es wäre meines Erachtens dennoch falsch, das als Manipulation zu verstehen, wie es die Wissenschaftler selbst tun. Denn dazu müsste man die tatsächliche Freiheit der Wissenschaftler voraussetzen. Doch die Wissenschaftler arbeiten unter der Bedingung, dass ihre Untersuchungen sozialtechnischen Zwecken dienen müssen. Die Unfreiheit der Wissenschaftler wird durch das Kriterium „brauchbar“ unterstrichen. Wenn man also von einer Manipulation sprechen will, dann müsste man sagen: Der Wissenschaftler ist zur Manipulation gezwungen.

Version vom 4. Oktober 2024, 10:35 Uhr

Als letzten Punkt möchte ich kurz dogmatisch, d.h. ohne ausreichende Begründung an dieser Stelle, festhalten: Die wirkliche Voraussetzung dieses neoliberalen Programms ist die Bearbeitung der eigenen und gemeinsamen Arbeit durch die Beschäftigten in den Unternehmen. Sie ist verbunden mit der zunehmenden Vergesellschaftung der Produktion in den Unternehmen unter dem objektiven Gesichtspunkt (multinationale Konzerne, staatlich industrielle Komplexe, internationale Zusammenschlüsse zu „Wirtschaftsräumen“). In den letzten Jahrzehnten wird diese objektive Vergesellschaftung um eine subjektive Seite ergänzt, die sich nach und nach entwickelt und auf die die Tendenz zur sozialen Steuerung in der Gesamtgesellschaft und die zur indirekten Steuerung in den Unternehmen reagiert. (Subjektiv ist hier im Sinne der ersten Feuerbachthese von Marx gemeint, also nicht ideell, sondern materiell, d.h. im Sinne der materiellen Tätigkeit, unabhängig davon, ob sie den Individuen bewusst ist. Allerdings erscheint diese Seite der Vergesellschaftung ideell als der Sinn der Arbeit, der für viele arbeitenden Menschen heute – im Unterschied zu früher – wichtiger erscheint.) Diese wirkliche Voraussetzung wird ignoriert. Sie fällt nicht in das ökonomische Erkenntnisprogramm, das daher alles Mögliche erkennt, nicht aber sich selbst. Es lässt sich aber als eines der Erkenntnisprogramme des Neoliberalismus betrachten, weil es die „soziale Steuerung“ zum Ziel hat.

Der Begriff der „indirekten Steuerung“ kritisiert diese Vorstellung der sozialen Steuerung in den Unternehmen, indem er auf die – theoretisch gewollte – Unbewusstheit des Wirkens der Sozialtechnologie dort hinweist. Es geht nicht um die Aneignung der Situation durch die Menschen und die Erarbeitung eines darauf fußenden realitätsgerechten Verhaltens, wie es etwa die „ökologische Krise“ erfordern würde. Stattdessen geht es in der indirekten Steuerung nach Pies darum, Situationen mittels sozialer Dilemmata zu organisieren und zu nutzen, um die Menschen zu steuern, ohne dass diese es merken und sich bewusst damit auseinandersetzen können.

Es wäre meines Erachtens dennoch falsch, das als Manipulation zu verstehen, wie es die Wissenschaftler selbst tun. Denn dazu müsste man die tatsächliche Freiheit der Wissenschaftler voraussetzen. Doch die Wissenschaftler arbeiten unter der Bedingung, dass ihre Untersuchungen sozialtechnischen Zwecken dienen müssen. Die Unfreiheit der Wissenschaftler wird durch das Kriterium „brauchbar“ unterstrichen. Wenn man also von einer Manipulation sprechen will, dann müsste man sagen: Der Wissenschaftler ist zur Manipulation gezwungen.